Naturgeschichte in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
Hrsg. Annerose Keßler und Isabelle Schwarz
Noch nicht lieferbar. Sie können diesen Titel vormerken. Erscheint voraussichtlich im September 2018
Naturgeschichte nimmt, ausgehend von der Beschreibung und Systematisierung ihrer Objekte, das Prozesshafte der Natur in den Blick und macht Wissen (be-)greifbar. Im Fokus der Beiträge, die Reflexe der Naturgeschichte in der Kunst verhandeln, steht erstmals der Versuch einer Kunstgeschichte der Naturgeschichtefür das 20. und 21. Jahrhundert. Die Beiträge beziehen Fragestellungen der Kultur- und Medienwissenschaft, Designwissenschaft, Architekturgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Philosophie und Biologie sowie der präparatorischen und museologischen Praxis mit ein. Im Spannungsfeld von Objektivität und Imagination werden künstlerische Adaptionen und Neuschöpfungen naturkundlicher Konzepte und Methoden, Bildstrategien und Präsentationsformen dargestellt und diskutiert.
Die Herausgeber*innen
Annerose Keßler wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Theorie der Abteilung Design und Medien an der Hochschule Hannover. Isabelle Schwarz ist Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sprengel Museum Hannover
Die Autor*innen
Ebony Andrews, Oscar Ardila Luna, Hubertus Butin, Linn Burchert, Martina Dlugaiczyk, Carolin Höfler, Annerose Keßler, Uta Kornmeier, Verena Kuni, Anne Marno, Kassandra Nakas, Annette Richter, Anna Lena Seiser, Isabelle Schwarz, Christiane Stahl, Georg Toepfer, Friedrich Weltzien
Das Autor*inneninterview
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Angesichts der Text- und Bilderfülle zu den Diskursen ›Kunst und Natur‹, ›Kunst und Wissenschaft‹ und ›Kunst und Naturwissenschaft‹ zielt diese Publikation darauf hin, einen speziellen Wissen(schaft)sbereich herauszugreifen und zu fokussieren, der von Seiten der Kunstgeschichte bislang noch nicht übergreifend für das 20. und 21. Jahrhundert erforscht worden ist: die Naturgeschichte. Untersucht werden künstlerische Adaptionen, Reflexionen und Neuschöpfungen von Methoden und Bildern naturgeschichtlichen Wissens.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Die Beiträge bieten zahlreiche Wege durch eine Naturgeschichte in der Kunst an und schlagen Brücken zwischen Fachbereichen: Von der Objektivität naturwissenschaftlicher Darstellungsformen im Zeitalter von 3-D-Scannern über die künstlerische Bearbeitung genuin naturhistorischer Präsentationsformen bis hin zu Naturwissen als Ideenpool für Design und Architektur oder der ›Wiederbelebung‹ ausgestorbener Arten werden verschiedenste Motive und Themenkomplexe dargestellt und kritisch diskutiert.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Nicht nur die Nähe künstlerischer Praxis zu jüngsten wissenschaftlichen Forschungen wird vor Augen geführt, die Texte tragen auch zur Diskussion grundlegender Fragen bei, beispielsweise einer Mensch-Tier/Umwelt-Beziehung. Als kritische Stimme regt die Kunst ein Andersdenken an und führt zu einem erweiterten Verständnis komplexer Zusammenhänge moralisch, ethisch und ökologisch umstrittener aktueller Forschungsinhalte. Naturgeschichte und Kunst werden als gegenseitige Impulsgeber und in Bezug auf einen Transfer von Wissen und Kreativität diskutiert.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Das Forschungsgebiet der Naturgeschichte gliedert sich in die Astronomie, Geologie, Mineralogie, Botanik und Zoologie und nimmt auch den Menschen in den Blick. Wir möchten die im Buch angestoßenen Fragen gern mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dieser und anderer Disziplinen weiter diskutieren, aber auch mit Künstlerinnen und Künstlern, Studierenden und allen anderen, die sich für an Naturgeschichte angrenzende Wissensbereiche interessieren.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Als ›Kunstgeschichte der Naturgeschichte‹ behandelt das Buch (Ab-)Bilder von Naturwissen, Formen der Präsentation und Vermittlung, Transformationen von Motiven sowie Neuschöpfungen von Naturgeschichte.
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