Professor für Kommunikation & Projektmanagement an der Hochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information, und Design.
Fotografenlehre, Studium Kommunikationsdesign (Dipl.Des.), Promotion über Technologische Bilder (Dr. phil.).
Dozent für Fotografie an der ‚Alten Post‘ in Neuss, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Magdeburg, künstlerischer Assistent an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.
Ständige Lehrangebote seit 1989, u.a. Gastprofessor für angewandte Bildwissenschaft an der HBK Braunschweig (2008/09), als Vertretungsprofessor für Designtheorie an der FH Mainz (2010/11) und als Vertretungsprofessor für‚ Theorien der Wahrnehmung, Medien und Kommunikation‘ im FB Design der FH Münster (2013).
Seit 2008 diverse Lehraufträge an der HAWK Hildesheim / Gestaltung (2008-2013); FH Dortmund / FB Design (2011-2013); FH Münster / FB Design (2012-2013); FH Hannover / FB Design (2011) und FH Düsseldorf / FB Design (2011/12).
Veröffentlichungen (Auswahl)
Scholz, Martin (Hrsg.): 18. Bandes (Bild und Moderne). IMAGE. Journal of Interdisciplinary Image Science. Tübingen2013.
http://www.gib.uni-tuebingen.de/image
Scholz, Martin (Hrsg.): 12. Band (Bild und Transformation). IMAGE. Journal of Interdisciplinary Image Science. Tübingen2010.
http://www.gib.uni-tuebingen.de/image
Scholz, Martin; Helmbold, Ute (Hrsg.): Bildersampling. Wie viele Bilder brauchen wir?. Reihe Bildwissenschaften Bd. 17. Wiesbaden: DUV, 2006.
Scholz, Martin: »Der Fels, der Tanz, die Macht und ihre Bilder – Felsmalerei der San«. In: Scholz, M.; Helmbold, U. (Hrsg.): Bildersampling. Wie viele Bilder brauchen wir?. Wiesbaden: DUV, 2006, S. 15-62.
Helmerdig, Silke; Scholz, Martin: Ein Pixel, Zwei Korn. Grundlagen analoger und digitaler Fotografien und ihre Gestaltung. Frankfurt a. Main: anabas, 2006.
Scholz, Martin:»Kommunikationsdesign«. In: Sachs-Hombach, Klaus (Hrsg.): Bildwissenschaft. Disziplinen, Themen, Methoden. Frankfurt / Main 2005: Suhrkamp, S. 335-348.
Scholz, Martin: »Kommunikationsdesign. Methoden und Ergebnisse der bildschaffenden Forschung«. In: Klaus Sachs-Hombach (Hg.): Bildwissenschaften zwischen Reflektion und Anwendung. Köln: Herbert von Halem Verlag, 2005, S. 413-426.
Scholz, Martin: Technologische Bilder. Aspekte visueller Argumentation. Weimar: VDG, 2000. Schirra, Jörg; Scholz, Martin: »Abstraction versus realism: not the real question«. In: Strothotte, Thomas: Computational Visualization. Abstraction and Interactivity. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1998, S. 379-402.
GENAUIGKEIT: VISUELLE UND DRAMATURGISCHE NAHAUFNAHMEN IN KRIEGSFILMEN
Der Begriff ‚Kriegsfilm’ beschreibt ein merkwürdiges Genre. Kaum jemand gibt zu, diese Filme zu sehen, aber alle kennen die Handlung, bspw. ‚Im Westen nichts Neues’, ‚Die Brücke am Kwai’, ‚Das Boot’, ‚Black Hawk Down’. Das Zwitterhafte dieser Filmsorte zeigt sich deutlich in ihrer historischen Verortung. Während die Filmdokumentation / Reportage dem Aspekt der Authentizität des Gezeigten verpflichtet ist, agieren Combat-Filme, bspw. ‚Rambo, ‚Die Wildgänse kommen’, im freien Feld der Fiction. Der Kriegsfilm verbindet nun beide, eben Fiction und Realität, indem er sich an wesentlichen historischen Kriegshandlungen, bspw. an der Invasion der Alliierten 1944, orientiert und dann Einzelgeschichten in diesen Kriegsverlauf einwebt. Die Filmpersonen beeinflussen dann wiederum, zumindest behauptet es der Film, den Verlauf der Auseinandersetzung (und unsere Deutung des gesamten Krieges), bspw. ‚Der Soldat James Ryan’ oder ‚Der schmale Grad’.
Insofern zeigt der Kriegsfilm nicht nur Tod, Leid und Verlust, sondern er erklärt dem Publikum die Beziehung von menschlicher Teilhabe an großen historischen Ereignissen durch eine ständige Verknüpfung von Bekanntem (Zivilem) im Unbekannten (Krieg) und mit Hilfe darstellerischer und dramaturgischer Nahaufnahmen, d.h. mittels Fokussierungen.
Die daraus entstehende Geschichte ist gestaltet, sie ist nicht notwendigerweise authentisch, aber sie vermittelt einen realitätsnahen, oder zumindest glaubhaften Eindruck des Kriegsgeschehens und zeigt individuelle Verhaltensweisen auf. Kriegsfilme zeigen, was passiert wenn kulturelle Vereinbarungen nicht mehr gelten und sie zeigen das einem Publikum, dass ‚den Krieg’ häufig gar nicht kennt. Der Vortrag behandelt den Aspekt der ‚Genauigkeit’ als wesentlichen Gestaltungsfaktor, der Kriegsfilme von anderen Genres abgrenzt.